62. Business Lunch
23.01.2024

Swisscom: Datenbasiert auf dem Weg zu Netto Null

Die «höchste Bernerin», Stadtratspräsidentin Valentina Achermann, begrüsste die rund 80 Gäste im BrainGym von Swisscom zum 62. Business Lunch. Für junge Menschen wie sie seien Klimaschutz und Nachhaltigkeit existentiell, betonte sie und bedankte sich bei den Mitgliedern der Klimaplattform für ihr wichtiges Engagement. Die Wirtschaft spiele eine zentrale Rolle, wenn es darum gehe, die ambitionierten Klimaziele der Stadt Bern zu erreichen. 

Hand-und Fussabdruck der Digitalisierung

Der Fussabdruck der Digitalisierung besteht aus CO2-Emissionen durch Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Geräten, aus Netzbetrieb und Rechenzentren usw. Er kann reduziert werden durch längere Gerätenutzung, Drosselung der Produktion und Optimierung der Lieferketten. Weniger bekannt dürfte der Handabdruck der Digitalisierung sein: indirekte Effekte, welche zu einem veränderten Verhalten und THG-Emissionen in anderen Bereichen führen (online-Meetings, online-Shopping u.a.).
Digitalisierung kann die Transformation hin zu einer klimaschonenden Lebensweise fördern, sie ist jedoch kein Allheilmittel: dies das Fazit von Prof. Jan Bieser, Experte für nachhaltige Digitalisierung an der Berner Fachhochschule bfh. Es brauche zwingend zusätzliche Massnahmen, insbesondere im Bereich Verhaltensänderung, ansonsten würden Rebound-Effekte den Nutzen von digitalen Tools zunichtemachen. Laut einer aktuellen Studie halten sich die klimapositiven und -negativen Auswirkungen der Digitalisierung gerade die Waage.

Vereinfachte Prozesse - und ein Challenge

Als nächstere Referent erläuterte Res Witschi, verantwortlich für digitale Nachhaltigkeit bei Swisscom, wie sein Unternehmen mithilfe digitaler Tools die eigenen Klimagasemissionen einfacher berechnen und damit die Grundlage für Reduktionen schaffen will: Sie bieten mit vereinfachten Prozessen, dezentraler Datenerfassung, partizipativer Nutzung und automatisierter Aufbereitung eine nützliche Alternative zu den unübersichtlichen Excel-Tabellen. In drei Breakout-Sessions konnten die Anwesenden zwei solche Tools näher kennenlernen oder einen Einblick in die Swiss Climate Challenge erhalten. Dieses digitale Programm motiviert Unternehmen, Teams oder Einzelpersonen mit einem Anreizsystem und Preis-Gewinnen zu Emissionsreduktion und nachhaltiger Mobilität.

Austausch analog

Zum Schluss wurde beim Stehlunch angeregt diskutiert und vernetzt, zwangloser Fachaustausch gepflegt und Expertenmeinungen eingeholt - nicht digital, sondern analog, ganz im Sinne der Klimaplattform. Nach einem rundum gelungenenen Anlass kehrten die Teilnehmenden mit viel Zusatzwissen und Inspiration zurück in ihre mehr oder weniger digitalisierten Arbeitswelten.

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