56. Business Lunch
02.05.2022

Amt für Umweltschutz, EMCH Aufzüge, Mobiliar, Privatklinik Wyss: Berns Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft

Drei Unternehmen und die Stadtverwaltung stellen ihre Wege zur Nachhaltigen Entwicklung vor

Bern will einen Beitrag an die Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele leisten. Dazu hat die Stadt die Rahmenstrategie Nachhaltige Entwicklung RAN2030 erarbeitet, welche im Sommer 2021 vom Gemeinderat verabschiedet wurde. Sie sieht eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vor. Am 56. Business Lunch wurden die RAN2030 sowie drei Good Practice Beispiele für die Weiterentwicklung der Klimaplattform präsentiert.

Der Direktor des Alpinen Museums der Schweiz, Beat Hächler, und Gemeinderat Reto Nause begrüssen die Anwesenden und freuen sich, dass der verschobene Anlass nun stattfinden kann und solche physischen Netzwerktreffen endlich wieder möglich sind. Nause bedankt sich bei allen Partnerunternehmen der Klimaplattform für ihr Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr. Wie der druckfrische Jahresbericht 2021 zeigt, wurden 59 Projekte umgesetzt und die Weiterentwicklung der Klimaplattform vorangetrieben – ein schöner Erfolg im schwierigen zweiten Corona-Jahr.

Die RAN2030 und ihre Bedeutung für die Klimaplattform

Andrea Wirth und Dorothee Lanz vom Amt für Umweltschutz stellen anschliessend die RAN2030 vor, die erste Nachhaltigkeitsstrategie in Deutschschweiz, die sich explizit an den globalen Nachhaltigkeitszielen SDG orientiert. Ein Ziel ist es, die soziale Verantwortung der Wirtschaft zu stärken und die Klimaplattform weiterzuentwickeln in Richtung ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Wie das konkret gehen könnte, erläuterten anschliessend 3 Partnerunternehmen mit ihren Good Practice Beispielen.

Präsentation RAN2030 und die Klimaplattform

Arbeitsintegration mit Jobtimal

Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt sozial und beruflich integrieren: Das ist das Ziel des Vereins Jobtimal, einem gemeinsamen Projekt von Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kanton und Stadt Bern. Bernhard Emch, Jobtimal-Präsident und Geschäftsleiter der Firma EMCH Aufzüge, schildert seine persönlichen Erfahrungen mit dem Programm und zeigt die Chancen für die verschiedenen Beteiligten auf: Langzeitarbeitslose können dank einem Teillohnmodell wieder Fuss fassen im ersten Arbeitsmarkt, finden aus der Isolation und gewinnen Selbstvertrauen. Die öffentliche Hand wird entlastet bezüglich Gesundheits- und Sozialhilfekosten. Und Arbeitgeber aller Branchen können unbürokratisch und risikofrei Stellen besetzen – und dabei erst noch etwas Sinnvolles tun. Dieses win-win-win Modell ist ein schönes Beispiel dafür, wie Wirtschaftsunternehmen soziale Verantwortung wahrnehmen können.

Präsentation Jobtimal

Das Gesellschaftsengagement der Mobiliar

Die Mobiliar ist nicht nur eine Versicherung, sondern engagiert sich als Genossenschaft seit vielen Jahren im Umwelt-, Sozial- und Kulturbereich. Neben der innerbetrieblichen Nachhaltigkeit werden auch über das Unternehmen hinaus nachhaltige Projekte unterstützt und gefördert. Lilian Ritz, Leiterin Gesellschaftsinnovation bei der Mobiliar, erläuterte dieses Tätigkeitsfeld anhand von ausgewählten Beispielen aus der ganzen Schweiz: So werden im Bereich Naturrisiken und Hochwasser die Forschung an der Universität Bern und die Präventionsarbeit der Gemeinden unterstützt; die Partnerschaft mit den Schweizer Wanderwegen trägt zu nachhaltiger Freizeit und Tourismus bei und das eigene Projekt «MoBees» fördert Wild- und Honigbienen an den Standorten der Mobiliar. Nicht zuletzt fördert die Mobiliar auch Kunst und Kultur und kuratiert die Ausstellungsreihe «Kunst und Nachhaltigkeit».

Präsentation der Mobiliar

Nachhaltigkeit in der Privatklinik Wyss

Als Institution mit einer über 170jährigen Geschichte legt die Privatklinik Wyss grossen Wert auf nachhaltige Entwicklung mit ihren verschiedenen Facetten. Friedrich Boss, Umweltbeauftragter der Klinik Wyss, stellt eine eindrückliche Palette an Projekten und Massnahmen vor: Ein eigenes Umweltmanagementsystem, Strom aus 100% Wasserkraft, Förderung von nachhaltiger Mobilität, ein wunderschöner Park mit einheimischen Pflanzen und Kleinstrukturen zur Förderung der Artenvielfalt: Diese Beispiele aus dem Umweltbereich werden ergänzt durch ebenso wichtige aus dem sozialen Bereich wie z.B. Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden, Teilzeitarbeitsmodelle, hoher Frauenanteil in Kaderpositionen und andere mehr.

Präsentation der Privatklinik Wyss

Austausch beim Stehlunch

Beim anschliessenden Stehlunch im Restaurant las alps wurden die angeregten Diskussionen weitergeführt, wobei neben sozialen und ökonomischen sicherlich auch gastronomische Themen zur Sprache kamen: Der vegetarische Gersteneintopf mit Beilagen schmeckte vorzüglich! Zum Ausklang konnten alle Interessierten noch die aktuelle Ausstellung im Alpinen Museum besuchen und einen Einblick in den Alltag in Nordkorea gewinnen – und dabei Trennendes und Verbindendes zwischen den Bergländern Schweiz und Nordkorea erkennen.