61. Business Lunch
30.10.2023

Bierhübeli GmbH: Nachhaltigkeit im Event-Business

Rund 80 Gäste und Mitglieder der Klimaplattform fanden sich zum 61. Business Lunch im grossen Festsaal des Bierhübeli ein und warteten gespannt darauf, mehr zu den verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekten der bekannten Event-Location zu erfahren.

In seiner Begrüssungsansprache betonte der Gemeinderat und frisch gewählte Nationalrat Reto Nause seine emotionale Verbundenheit zum Bierhübeli und hob die Bedeutung des Lokals für die Stadt Bern hervor: Die Bierhübeli GmbH habe sich als Unternehmung im Kulturbereich mit ihrem hochkarätigen Veranstaltungsprogramm einen Namen in der ganzen Schweiz gemacht.

Energietechnisch stelle so eine altehrwürdige Liegenschaft allerdings eine grosse Herausforderung dar, merkte Nause an. Energiesparen sei nach wie vor in allen Bereichen sehr wichtig, auch wenn zur Zeit keine akute Mangellage bevorstehe. Die Versorgungssituation sei jedoch immer noch fragil und angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sehr unberechenbar – und auch der Klimaschutz und das Berner Klimareglement erforderten eine Reduktion des Energieverbrauchs. Die Stadt Bern jedenfalls behalte ihre freiwilligen Massnahmen vorerst bei.

Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Dave Naef, gemeinsam mit Nando Hepp Geschäftsführer des Bierhübeli, unterstützt diese Haltung: «Im Bierhübeli engagieren wir uns in ganz verschiedenen Bereichen für eine nachhaltige Entwicklung», sagt er und führt als erstes Beispiel den Umgang mit Wasser an: Eine eigene Wasseraufbereitungsanlage spart Transport und CO2-Emissionen, die Glasflaschen, designt in Bern und veredelt in einem sozialen Integrationsbetrieb, sind Mehrweg und tragen zur Abfallvermeidung bei, und überdies spendet das Bierhübeli pro Liter Wasser einen Franken an eine gemeinnütziges Trinkwasserprojekt in Südafrika.

Altehrwürdige Räume mit topmodernem Innenleben

Das Bierhübeli sei «eine alte Dame», fuhr Naef fort, und entsprechend rücksichtsvoll zu behandeln: Die über hundertjährige Bausubstanz werde in Absprache mit der Denkmalpflege saniert und mit neuster Technik ausgestattet: sparsame LED-Leuchtmittel, modernste Soundanlagen und eine neue Lüftung, die gleichzeitig als Heizung funktioniert und mit Abwärme das Warmwasser für die darüberliegenden Wohnungen heizt – und alles mit 100% Ökostrom.

Gut essen mit gutem Gewissen

Auch im Bereich Lebensmittel nimmt das Bierhübeli seine Verantwortung wahr: Die Menus sind nach Möglichkeit regional und saisonal, fast alle Produkte werden von Lieferant*innen in und um Bern bezogen, was erstens die regionale Wertschöpfung fördert und zweitens kurze Transportwege und damit weniger Treibhausgase garantiert. Das neuste Projekt im Ernährungsbereich richtet sich gegen Lebensmittelverschwendung: Über die App «Too good to go» werden überschüssige Speisen zu vergünstigten Preisen angeboten und müssen folglich nicht weggeworfen werden.

Wegwerfen wird auch im Materialbereich nach Möglichkeit vermieden: So sollen beispielsweise nur noch Mehrwegbecher oder solche aus rezyklierbarem PET ersetzt werden.

Sie seien ständig am Testen von neuen Ideen, erklärt Dave Naef. Historisches und Modernes müssen sich ergänzen, Tradition und Innovation gehören zusammen, ist Naef überzeugt und untermauert dieses Credo mit einem Zitat von Mani Matter: «Was unsere Väter schufen, war, da sie es schufen, neu. Bleiben wir später den Vätern treu, schaffen wir neu».

Bühne und Buffet

Bei einer Führung konnten die Anwesenden dann einen Blick hinter die Kulissen werfen. Bei der einmaligen Gelegenheit, selber mal wie die grossen Stars auf der legendären Bierhübeli-Bühne zu stehen, verfiel manch einer der Gäste in andächtiges Schweigen – aber nicht für lange Zeit: Bei Kürbissuppe, Nüsslersalat und Gemüsereis vom Buffet kann es zu regen Diskussionen, Austausch und Vernetzung. Die zahlreichen guten Beispiele des Bierhübeli wirken inspirierend und zeigen, dass man als Unternehmen mit dem entsprechenden Willen ganz unterschiedliche Massnahmen zum Wohle der Umwelt und unserer Zukunft umsetzen kann. Wie es Dave Naef treffend formuliert hat: Nachhaltige Entwicklung ist ein laufender Prozess, man kann immer noch besser werden!

Präsentation Dave Naef

Mood-Film Bierhübeli