52. Business Lunch
16.01.2020

Swiss eMobility: Ist ihr Unternehmen bereit für Elektromobilität

Energiestadtmeisterin

Die Stadt Bern ist Energiestadtmeisterin Gold, also die Energiestadt mit der höchsten in der Schweiz jeherreichten Bewertung, berichtet Reto Nause. Bei der Zertifizierung wurde festgestellt, dass die Stadtverwaltung im Bereich Gebäude und Wärme bereits sehr erfolgreich ist. Bei der Mobilität besteht noch Handlungsbedarf. Es tut sich aber einiges: Die städtische Fahrzeugflotte wird z.B. zunehmend elektrifiziert, der Gemeinderat hat 2019 beschlossen, 18 ausgemusterte Fahrzeuge durch Elektroautos zu ersetzen. Auch Bernmobil setzt auf elektrische Busse. Einer davon ist momentan auf der Linie 17 im Energiestadt-Meisterlook unterwegs.

 

Ein dynamischer Markt: swiss eMobility

Im Moment sind Elektroautos auf unseren Strassen noch ein Hingucker, das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Die Chancen stehen laut Luc Tschumper von Swiss eMobility gut, weil gleich drei Faktoren für die Elektromobilität sprechen: 1. Die Kosten für Batterien und damit für Elektroautos werden sinken. 2. Das CO2-Gesetz schreibt massiv tiefere Emissionswerte vor. Ab diesem Jahr darf die Schweizer Fahrzeugflotte noch 95g CO2/km ausstossen. 3. Die Elektroflotte wird vielfältiger. In den nächsten beiden Jahren sollen 50 neue Modelle auf den Markt kommen. charge4work, das neutrale Beratungsangebot von Swiss eMobility und Energie Schweiz berät Unternehmen, die sich für Elektromobilität interessieren und liefert Antworten auf aktuelle Fragen zu Vorgehen, Ladeinfrastruktur, Kosten und Nachhaltigkeit.

 

Nachhaltig unterwegs: peyer bern

Marc Peyer berichtet mit viel Engagement, wie sein Unternehmen das Motto «Klimaneutral, der Umwelt zuliebe» lebt. Lastwagen werden mit Biogas betankt und seit 2011 gehören auch Elektroautos zur Flotte. Die Anschaffung von «Emil» - einem Elektrobus für den Schülertransport – im Jahr 2013 war ebenfalls ein wichtiger Meilenstein. Verschiedene Erfolgsfaktoren haben laut Marc Peyer dazu beigetragen, die neuen Fahrzeuge erfolgreich in den Berufsalltag zu integrieren. Die Angestellten zu informieren und die Neugier für neue Antriebe zu wecken gehören genauso dazu wie der Umgang mit Vorbehalten und eine vorausschauende Einsatzplanung.

 

Elektrotaxis bestehen den Härtetest: Nova Taxi

Eine Kundenumfrage 2012 war der Ansporn für Nova Taxi, die Strategie anzupassen. Seit 2013 sind alle Taxifahrten klimaneutral, der CO2-Ausstoss wird kompensiert. Das Ziel ist langfristig ein Zero Emission Unternehmen zu werden. Seit 2016 ergänzen vier Elektrotaxis die Flotte. Markus Kunz ist überzeugt, dass sich die höheren Anschaffungskosten und die Investition in die eigene Ladeinfrastruktur gelohnt haben. Nach 840'000 Kilometern belegen auch Zahlen diese Einschätzung: Die Fahrt mit Verbrennungsmotoren kostet auf die gleiche Distanz rund 100'000.- Franken mehr. Vergünstigungen bei Steuern und Konzessionen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Für Nova Taxi ist klar, die nächsten Taxis werden wieder elektrisch sein.  

 

Förderung und Unterstützung

Die Ziele im Bereich Elektromobilität sind gesteckt, die Entwicklung läuft rasant. Boris Bayer vom Amt für Umwelt und Energie stellt das kantonale Programm zur Förderung von öffentlich zugänglichen Ladestationen bei KMUs vor. Gesuche können online eingereicht werden.

Beratung gibt’s bei den Gastgebern des Business Lunches: charge4work bietet eine unabhängige, kostenlose Erstberatung für Unternehmen in der Schweiz.

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