66. Business Lunch
05.05.2025

BEKB: Geldflüsse nachhaltiger lenken

Rund 90 Personen haben sich im Betriebsgebäude der BEKB im Liebefeld eingefunden, um zu erfahren, wie die Bank mithilfe ihrer Finanzprodukte positive Anreize für Klimaschutz und Nachhaltigkeit schafft.

Die Energiewende als grosses Infrastrukturprojekt für die Zukunft

Gemeinderat Alec von Graffenried betont in seiner Begrüssung die wichtige Bedeutung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung, die Klimaplattform sei hierfür ein ideales Austauschgefäss. Die Energiewende sei DAS grosse Infrastrukturprojekt unserer Zeit, vergleichbar mit dem Bau des Schweizer Eisenbahnnetzes im 19. Jahrhundert: «Wie bei diesem damals visionären Projekt braucht es auch für die Transformation im Energiesektor Innovationsgeist, Mut und keine Scheu vor hohen Investitionen. Diese werden sich jedoch langfristig lohnen und den nachfolgenden Generationen zugutekommen», so von Graffenried. Mit vereinten Kräften von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung müsse es gelingen, die ambitionierten Klimaziele der Stadt Bern zu erreichen.

Die Notwendigkeit partnerschaftlicher Lösungen bekräftigt auch Stefan Moser, Geschäftsleitungsmitglied der BEKB. Verantwortungsvolles Handeln sei für sie nicht ein Trendfrage, sondern von Anfang an leitendes Geschäftsprinzip. So sei beispielsweise geplant, im Betriebsgebäude ab 2028 eine Fernwärmezentrale anzuschliessen und dadurch die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren. Als Finanzinstitut liege der grösste Hebel der BEKB allerdings in der Ausgestaltung der Finanzprodukte und der Lenkung der Geldströme

Ein grosses Dankeschön für 81 umgesetzte Klimaplattform-Projekte

Der Leiter des Amts für Umweltschutz der Stadt Bern, Adrian Stiefel, präsentiert den frisch publizierten Jahresbericht der Klimaplattform und bedankt sich den anwesenden Mitgliedern der Klimaplattform für ihr vorbildliches Engagement seit nunmehr fast 20 Jahren. In diesem Zeitraum haben die Mitglieder die CO2-Emissionen gemeinsam um über 150'000 Tonnen reduziert – eine eindrückliche Zahl. Dennoch braucht es immer noch viel Effort, um die Klimaziele zu erreichen.

Attraktive myky-Hypotheken für energetische Sanierungen

Was die BEKB diesbezüglich unternimmt, führt Michelle Unternährer, Fachspezialistin Nachhaltigkeit der BEKB, aus: Die Bank kann primär indirekt, via ihre Kund*innen, Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung nehmen, und zwar beim Hypothekargeschäft: Kund*innen, welche Liegenschaften kaufen oder besitzen, werden bei energetischen Sanierungen gezielt beraten. Falls sie sich für nachhaltige Sanierungen, insbesondere auch Umstieg auf eine erneuerbare Heizung, entscheiden, profitieren sie von einem vergünstigten Zins – und zwar auf die ganze Hypothek. Das erhöht den Anreiz, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Die Wirkung ist dreifach positiv: Die Kund*innen sparen Geld, die CO2-Emissionen werden reduziert und die BEKB kommt ihrem Netto-Null Ziel einen Schritt näher. Da das Programm noch sehr neu ist, lässt sich die Wirkung derzeit noch nicht quantifizieren. «Dazu können wir dann in ein paar Jahren nochmals einen Business Lunch machen», schliesst Michelle Unternährer ihr Referat augenzwinkernd.

Impulsprogramm für KMU

Die BEKB setzt sich unter dem Slogan «Hüt für morn» dezidiert für eine Transformation vom «alten Wirtschaften» hin zu einem nachhaltig erfolgreichen Wirtschaften ein – so steht es in der Strategie 2025. Als Beitrag an einen nachhaltig erfolgreichen Wirtschaftsstandort sensibilisiert die BEKB Berner Unternehmen und bietet ihnen ein Impulsprogramm mit Workshops zu Themen wie verantwortungsvolle Ressourcennutzung, soziale Verantwortung oder effiziente Technologienutzung. Nach der Wissensvermittlung in den Workshops können Firmen für die Umsetzung ihrer Massnahmen längerfristige Finanzierungslösungen aushandeln, welche die Transformation ermöglichen. Vom Impulsprogramm sollen innerhalb von 5 Jahren 5000 Unternehmen und 1000 Nachwuchskräfte profitieren.

Beim anschliessenden Stehlunch bietet sich wie üblich die Gelegenheit zum informellen Austausch und zur Vernetzung – ein wichtiges Ziel der Klimaplattform. Denn wie Alec von Graffenried bereits zu Beginn betont hat: Nur gemeinsam lässt sich eine zukunftsfähige Wirtschaft gestalten.

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