49. Business Lunch
04.07.2019

ITSA | Inter-Translations SA: Erdwärmesonden im denkmalgeschützten Altbau

Bern handelt heute für morgen

Adrian Stiefel, Leiter des Amtes für Umweltschutz, begrüsst die Gäste im schönen Garten und stellt den erweiterten Handlungsplan Klima der Stadt Bern vor. Der Gemeinderat hat Ende Mai 22 konkrete Massnahmen beschlossen, die den Ausstoss an Treibhausgasen in der Stadt Bern beschleunigt vermindern sollen. Bern setzt damit auf konkrete Massnahmen und baut die bestehende Energie- und Klimastrategie aus. In den letzten 10 Jahren konnten die totalen territorialen CO2-Reduktionen in der Stadt Bern – trotz mehr Arbeitsplätzen und mehr Einwohnenden – um 15 % reduziert werden.

Ein Ziel, der Energie- und Klimastrategie betrifft die Wärmeversorgung. Bis 2030 soll sie zu 70 % aus erneuerbaren Energien kommen. Der Einbau der Erdwärmesonden am Sitz der Inter-Translations SA trägt zu diesem Ziel bei. Um den Klimaschutz wirksam voranzutreiben, ist die Stadt auf alle angewiesen, insbesondere auch auf die Wirtschaft. Die Klimaplattform vereint interessierte und engagierte Unternehmen, die sich für den Klimaschutz einsetzen. 

45 Jahre Inter-Translations SA

Basierend auf den Plänen von Horace Ed. Davinet wurde 1876 bis 1878 das heute denkmalgschützte Haus erbaut. Danielle Cesarov-Zaugg, Inhaberin der Inter-Translations SA und Miteigentümerin des Hauses vermittelt lebhaft, welche Schätze das alte Haus birgt. Zwei Büsten, vom Säckelmeister und Schreiber der Zunft zur Zimmerleuten sind beispielsweise zu finden. Sie wurden erstellt, um im Falle eines Brandes im Zunfthaus eine Kopie zu haben. Die Inter-Translations SA wurde vor genau 45 Jahren hier gegründet und übersetzt und dolmetscht noch immer in alle Sprachen und Fachbgebiete. Die Klimaplattform gratuliert herzlich zum Geburtstag!

Von der Kohle zur Erdwärme

Die Arbeit in und um alte Häuser braucht viel Fingerspitzengefühl und Kreativität. Das wird ersichtlich, wenn man Bruno Liesch von INES Energieplanung GmbH zuhört. Ursprünglich wurde das Haus mit Kohle geheizt, später wurde eine der ersten zentralen Ölheizungen im Gebäude installiert. Die Gänge sind eng, die Zufahrt schwierig, das Gebäude verwinkelt, bauliche Eingriffe sind auch im Innern nur zum Teil erlaubt. Trotzdem konnte im Frühjahr 2018 mit der Bohrung für drei Erdwärmesonden im Garten begonnen werden. Der ehemalige Kohlenkeller wird wieder genutzt: im frisch gestrichenen Raum steht das Herzstück der Heizung, die Wärmepumpe. Das schützenswerte Gebäude ist im 21. Jahrhundert angekommen, durch die neue Heizung werden jährlich 9'500 Liter Heizöl eingespart, was einer Reduktion des CO2-Ausstosses von 25 Tonnen entspricht.

Diskussionen und Staunen im Garten

Das Team der Inter-Translations SA verpflegt die rund 50 Gäste mit einem selbstgemachten Mittagessen, die kalte Suppe und gekühlte Getränke waren begehrt. Im Garten sieht man nichts mehr von der Baustelle, welche letztes Jahren hier alles veränderte. Die Gäste schauen sich aber immer wieder um und fragen sich, wie die ganzen Maschinen durch die engen Strassen und über die Mauer in den Garten gelangt sind.